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Theorie U - oder wie Veränderungen erfolgreich werden

Aktualisiert: 15. Juni 2020

Die Theorie U klingt langweiliger als sie eigentlich ist. Was Otto Scharmer vom MIT in Boston auf wissenschaftlicher Basis erarbeitet hat, ist ein tiefgründiger und ebenso praktischer "Guide" zur wirksamen Begleitung von Veränderungen.



In einer umfassenden Untersuchung von Firmen, die Veränderungen erfolgreich meisterten, entdeckte Otto Scharmer auffällige Ähnlichkeiten in der Herangehensweise. Sie wählten den Weg in die Tiefe, wagten sich ins Unsichere hinein, riskierten dabei auch zu scheitern. Abkürzungen gab es keine, das Ziel den Kern zu finden war handlungsleitend. Das gelingt nur, mit einer Portion Ergebnisoffenheit und Reflexion, so erhält der Veränderungsprozess den notwendigen Raum.


“The problem with our current societal eco-systems is the broken feedback loop between the parts and the whole. Theory U offers a method for relinking the parts and the whole by making it possible for the system to sense and see itself." (Otto Scharmer)


Noch mehr: Diese Firmen verfügen über institutionalisierte Feedback-Loops. Sie Lernen. Wollen verstehen. Nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem Herzen fühlen. Zum Kern vorarbeiten? Dahin kommt man nicht einfach so.


Presencing


Es ist kein leichter Weg, das hat auch niemand gesagt. Aber, je bewusster wir ihn gehen, umso effektiver wird die Transformation. Um zum Kern zu gelangen müssen wir einen Teil unserer Kontrolle zugunsten von Vertrauen in den Prozess aufgeben - eine Herkulesaufgabe, nicht? Und wir tun gut daran gleichzeitig unsere Intuition zu stärken, denn sie wird künftig unser Kompass sein. Dazu braucht es Momente der Ruhe, des Perspektivenwechsels, des Zwischenhalts. Des Loslassens. Dann zeigt sich nach und nach der Kern, die Essenz und damit verbunden die eigentliche Aufgabe.


Aus der Kraft in die Zukunft

Und hier liegt die Kraft, die "Landebahn der Zukunft" zu gestalten. Zu spüren, was sich zeigt, wo die Neugierde, die Freude liegt. Angst ist in dieser Phase nicht der Kompass, wonach wir uns ausrichten sollten. Vielmehr helfen jetzt offene Augen und Ohren, neue Kontakte, kleine Schritte wagen, ausprobieren. Solange es mit guter Absicht "safe to try" ist, umsetzen, lernen und besser werden. Man nennt diese Phase auch "Prototyping".


Das hier ist jetzt eine Beschreibung im Schnelldurchlauf - genauso wie Veränderungen eben nicht gemacht werden sollten. Oft aber genauso gemacht werden. Dies führt nicht selten zu einem Kollaps des Systems. Zu Frust. Zu Fluktuation. Wissensverlust. Abwesenheit. Otto Scharmer zeigt eindrucksvoll auf: Es geht auch anders. Dafür braucht es Kontakt und Verbindung zu dem, was man tut. Zum Team. Zu sich selber. Es braucht Dialoge und Begegnungen auf Augenhöhe anstelle von Hierarchien und Befehlen. Es braucht Co-Creation. Kurz: Uns alle.


Seit mehreren Jahren setze ich mich mit #facilitatingchange und der #theorieU auseinander und habe Teams mit dieser Haltung und diesem Ansatz begleitet. Und bin immer noch begeistert! Vielleicht auch, weil es etwas Mut braucht, diesen Weg des "Ent-lernens" zu gehen.


Herzlich,

Manu

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Der unbewusste Wert bewusster Zusammenarbeit Blogeintrag folgt;-)

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